Rummenigge schlägt zduem vor, dass die Branchenriesen 50% der so erzielten Einnahmen in einen Solidarfonds der dann wieder die kleineren Vereine bedient. Ziel nach seiner Aussage ist dabei vor allem insgesamt mehr Geld für die Bundesligen zu erzielen.
Der Rummenigge-Vorschlag kommt Deiner Verteilung so gesehen also sehr nahe. Sicher wäre ein Ausstieg aus der Zentralvermarktung aber auch sehr Richtungsweisend. Und auch für später würde sicher gelten, dass ein einseitiges Beenden eines Solidarbeitrages, einfacher ist, als einen Zentralvermarktungsvertrag zu kippen.albanischerschwabe hat geschrieben:Ist also noch möglich, dass die Buli die 1,3 Milliarden an TV-Einnahmen erzielt. Vielleicht müsste man dafür jeden Verein selbst machen lassen. Von den Einnahmen zahlt dann jeder Verein die Hälfte in einen Topf, der dann so verteilt wird wie jetzt auch. Damit würde man vermutlich deutlich mehr TV-Einnahmen haben als mit Sky. Das würde die Schere zwar noch weiter auseinandertreiben, doch es ist ja jetzt schon so dass wir schon jetzt wissen wer die ersten 6 oder 7 in der Tabelle sein werden. Insofern wäre das nicht zu negativ für die Liga und es würde diese starken Mannschaften gegenüber dem Ausland stärken.
Ich habe natürlich die gleichen Befürchtungen, dass die Bundesliga dann noch mehr in eine 2-Klassen-Gesellschaft kippt. Im Moment sehe ich ja noch, dass eine gewisse Durchlässigkeit da ist und ein Verein wie Augsburg auch ins obere Drittel kommen kann. Aber ich sehe natürlich im Vergleich der Spitzenklubs aus England und Spanien, dass die Bundesliga im Hintertreffen ist. Man stelle sich vor, Bayern hätte nochmal ca. 50 Mio. € mehr, das wäre dann, zu den jetzt eh schon getätigten Zugängen, ungefähr ein Di Maria, der jetzt wohl eher nach Paris geht (weiß nicht, wie intensiv das werben der Bayern wirklich war). Oder es ist eben anstatt eines wertvollen jungen Perspektivspieler (also ich meine schon europäische starkes Niveau), doch die Nummer 1 oder 2 der Begehrtheitsliste. Und das erhöht dann wieder die Vermarktungsmöglichkeiten auch im Ausland.
Dennoch brauchts eine gute und einigermaßen ausgeglichene Liga. Es ist nicht schlimm, wenn es etablierte Klubs und Underdogs gibt, das gab es schon immer, aber die Schere sollte in einem gewissen Maß bleiben. Und die Möglichkeit der Veränderung sollte erhalten bleiben. Vielleicht ist das Rummenigge-Modell gar nicht so schlecht oder das was Du @albanischerschwabe vorgeschlagen hast.
Ich würde bei enstsprechendem namhaften Zuwachs in der Bundesliga auch eher vermuten, das Interesse würde eher noch steigen. Siehe RB Leipzig. Ja, auch für mich ist das eher ein Kunstklub, der seine Geschichte noch schreiben muss, aber die Leute die zu den Spielen gehen, sind Erstens nicht wenige und Zweitens begeistert. Außerdem fällt mir dazu noch ein, wie der Hype um Michael Schumacher ab den 90 Jahren war. Irgendwann, das war mitten in seiner Karriere, noch zu D-Mark-Zeiten, da stand in der Zeitung, nun ist er mit allen seinen Einnahmen zum DM-Milliardär geworden. Gut, ist eine Individualsportart und das sollte in diesem Dimensionen kein Vorbild sein, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass diese Tatsache, das ein Mensch nur auf Grund einer Sportart, die er gut oder sogar weltklasse kann, in völlig irreale Sphären entrückt ist, am Beliebtheitsgrad etwas ausmachte. Auch wenn Formel 1 noch ein Stück gefährlicher ist als Fussball, aber das hat funktioniert.tomfooty hat geschrieben:Deutschland hat da wahrscheinlich weniger extremere Entwicklungen durchlaufen, jedoch vermute ich, dass sich die Begeisterung nicht verringern, sondern eher "umverlagern" würde.albanischerschwabe hat geschrieben: Wenn die Preise und Gehälter für Spieler so schnell in die Höhe schiessen, dann wenden sich viele Menschen ab. Deutschland ist bei solchen Sachen konservativer als andere Länder.
Tatsächlich? Das wunder mich nun selbst. Manche Dinge wären einfach und mit nicht allzu großen, finanziellen, Aufwand zu beheben. Das muss man doch auf dem Schirm haben. Aber da sieht man, wie weit das bisher überhaupt eine Rolle gespielt hat, in diesen Dimensionen zu denken. Es ist wie mit allen, wenn man Veränderungen bewirken will, muss man sich... ja verändern. ^^ Oder zumindest mal in Gedanken damit anfangen.tomfooty hat geschrieben:Allerdings musste ich kürzlich in einem anderen Forum lesen, dass zum Beispiel die Borussia-Mönchengladbach-Fanshop-Seite nicht einmal auf Englisch verfügbar ist. Auch hier zeigt sich eine antikosmopolitische Mentalität der Bundesliga.
Ich will das nicht zu verbissen sehen. Es ist Sport und manchmal gewinnt man (hatten wir zuletzt ja auch erfreulicherweise) und manchmal verliert man. Und übrigens, das Verlieren und ich sags auch mal umgangssprachlich, das auf die Schnauze fallen ist auch mal vollkommen okay, wenn man sich wieder berappelt - ist das nicht ein Stück weit wie das Leben selbst? Weil, es passiert ja sowieso. Wenn ich den Ist-Zustand in einer Zeitblase bewahren möchte und dann aus dieser Zeitblase wieder raus gehe, werde ich merken, wie sehr ich schon Entwicklulngen verpasst habe.albanischerschwabe hat geschrieben:Du hast etwas Interessantes angesprochen, das die Buli selten in etwas führend ist, das wir immer hinterherlaufen und immer erst schauen ob etwas woanders funktioniert. Ja, stimmt wohl. Wie gesagt, ein konservatives Land. Doch auch das muss nciht immer schlecht sein, so fällt man wenigstens nciht auf die Schnauze.
Auch das kann ich halt am deutschen Fussball der letzten 20 / 25 Jahre ablesen. Entwicklungen nicht mitgehen zu wollen, ja sich diesen ganz bewußt auch zu Verweigern, ist eigentlich der größte Fehler, den man machen kann. Jedenfalls nach meinem Verständnis. Oder man sagt halt, okay, wir müssen nicht Spitze sein. Uns reicht auch eine Achtelfinal-Aus, aber Hauptsache es ist alles in Balance. Ja, kann man ja vertreten. Ich hoffe schon, dass die Bundesliga versucht, oben mit zu mischen. Und wenn wir dann sagen wir wollen Erste werden und fallen dann hin, dann ist mir das lieber, als wenn wir sagen, wie wollen irgendwie Gruppenzweiter werden und wenn es dann gegen Real oder ManU raus geht ist auch alles gut gewesen.
Das mag bei der formalen Vorgabe stimmen und ich glaube in den Nachwuchsmannschaften wie auch unter der 1. Liga ist da ein Profit, aber ich habe auch meine Zweifel, dass wir dadurch nun die taktisch besten Trainer haben. Es mögen hier viele anders sehen, aber ich fand im Sektor Taktik zum Einen Louis van Gaal sowie aktuell Pep Guardiola als stärkste Trainer der letzten 5-10 Bundesligajahre. Vielleicht noch Favre, aber auch der hat soweit ich weiß den Trainerschein in der Schweiz gemacht. Und wenn ich die Weltspitze der Trainer benennen würde, hätten sicher erst Mal andere Namen ihren Platz, wenngleich ich sicher Klopp und nicht zuletzt Löw nicht kleinreden will. Auch die haben ihren Platz darin.albanischerschwabe hat geschrieben:Wobei ich erwähnen möchte dass die Buli momentan die besten Trainer hat und den interessantesten Fussball spielt. Ich denke da machen uns auch die Spanier nichts vor. Die Trainerausbildung, da sind wir vermutlich führend.