Quo Vadis 1860 München

Klaus
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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von Klaus » Fr 2. Jun 2017, 17:22

Macaroli hat geschrieben:Normalerweise wäre Paderborn dann doch nicht abgestiegen.
Da werden die Paderborner aber enttäuscht sein, daß ihre Serie gerissen ist. Drei Abstiege in Folge wären wohl einzigartig gewesen und sie hätten die Serie sogar noch ausbauen können. Damit müssen sie jetzt wohl leben. Jede Serie reißt irgendwann einmal. :lol:

back to topic:
Macaroli hat geschrieben:
Herr Ismaik wird dem Club auch in der 4. oder 5. Liga unterstützen und notwendige Veränderungen vorantreiben.
Für mich wäre das der Worst Case. Von Ismaik, der offebar auch vollkommen ahnungslos ist, in den Abrgund gestürzt und selbst dort noch an seinem Tropf hängend. Kein Mensch mit Fußballsachverstand wird ein Interesse daran haben sich in diesem Verein zu engagieren, wenn letztendlich Ismaik die Entscheidungen trifft. Ohne ihn könnte man (notfalls auch ohne Geld von außen) in niederen Spielklassen eine "ordentliche Arbeit" machen und den Verein zumindest in einer angemessenen Form für die Münchner erhalten. Und vielleicht könnte man sogar einen Investor finden, der den Verein wirklich voran bringt unter Ismaik wird der Verein nicht vorwärts kommen, zumindest nicht nachhaltig. Mag sein, daß man mit ausreichenden Geldbeträgen wieder nach oben kommt, aber wenn von 10 Mio. € nur eine Million gewinnbringend angelegt wird, dann ist das immer noch ein scheiß "Wirkungsgrad".

Ich finde das sehr schade. Ich bin zwar kein 1860-Anhänger, hatte für den Verein aber immer eine gewisse Sympathie. Eigentlich weiß ich gar nicht worin diese begründet liegt. So ist es aber nunmal. Der ein oder andere Traditionsverein wird von der Bildfläche verschwinden, während neue Vereine den Grundstein einer möglicherweise lang anhaltenden Tradition gerade erst legen. Vielleicht wird Leipzig in einigen Jahrzehnten auf eine tolle Historie zurückblicken. Ein "Geschmäckle" bleibt aber, wenn man bedenkt wie Aufstieg von Leipzig und Niedergang von 1860 mit Investoren zusammenhängen.

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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von Klaus » Fr 2. Jun 2017, 17:33

Es ist schon wirklich unfassbar, sooooooo unglaublich, wie es 1860 verkackt hat. Für lächerliche 11 Millionen Euro ihren 50%-Anteil des Stadions verjubelt, weil man nicht in der Lage war dieses Geld binnen vier Jahren zurückzuzahlen. Dabei haben sie ihr Rückkaufrecht sogar noch vor Auslauf 2010, schon 2008 aufgehoben, wofür sie von Verpflichtungen gegenüber Bayern München entlastet wurden.

Währen nur eine Handvoll Stellschrauben anders gedreht worden, könnten 1860 heute ein top Bundesligaclub mit 50% Anteilen an einem der modernsten Stadien der Welt sein. So viel falsch gemacht wie 1860 hat wohl kaum ein Verein zuvor.

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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von Waldi98 » Fr 2. Jun 2017, 20:19

Macaroli hat geschrieben: Was ich nun beim Lesen der Online-Gazetten nicht gefunden habe, war ein Kommentar, welches hinter dem Lizenzentzug, der durch die Nichtzahlung von Ismaik jetzt ansteht, vielleicht sogar Kalkül war. Immerin verabschieden sich die Löwen nun vom Profifussball. Im Amateurbereich gilt meines Wissens nach 50+1 nicht. Der Verein ist in einer Vollabhängigkeit zu Ismaik. D. h. er wird nun so ziemlich alles machen können, was er will. Vielleicht wird er ja mit einem Konzept kommen, welches 1860 wieder höher bringt.
Auch 50+1 gilt in der RL Bayern (mindestens seit gestern).
Dieser Satz wurde frisch in die Satzung des Bayerischen Fußballverbands (BFV) eingefügt:

"Ein Verein kann nur am Spielbetrieb des BFV teilnehmen, wenn er rechtlich
unabhängig ist, das heißt auf ihn kein Rechtsträger einen rechtlich
beherrschenden oder mitbeherrschenden Einfluss ausüben kann
, über eine
eigene Fußballabteilung verfügt und sportlich für die Teilnahme an einer
Spielklasse qualifiziert ist.
Ausnahmen vom Erfordernis der rechtlichen Unabhängigkeit können nur
bewilligt werden, wenn der betreffende Rechtsträger seit mehr als 20 Jahren
den Fußballsport des Vereins ununterbrochen und erheblich gefördert hat.
[...]"



Quellen:
http://www.bfv.de/cms/docs/Satzung_01.06.2017.pdf

Siehe Datum: also ganz frisch. Denn der Absatz stand vorher tatsächlich noch nicht drin!
Falls das wer prüfen will. In der Version vom 12. Dezember 2016 fehlte dieser Absatz komplett (ob irgendwo was Ähnliches stand, und man mit dem Absatz nur noch mal auf Nummer sicher gehen wollte, kann ich nicht sagen):
http://exploredoc.com/doc/11420466/satzung


Hier sagt das Rainer Koch (Präsident des Bayerischen Fußballverbands) das auch noch mal klar:
https://www.facebook.com/BRsport/videos ... 890621286/ (ab 1:06 Min.)

Pressekonferenz beim BFV mit Koch und Vertretern von 1860:
https://www.facebook.com/bfvonline

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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von Macaroli » Sa 3. Jun 2017, 01:39

Danke Waldi98 für die Quellenangaben und die Info. Das war ja noch ziemlich spannend, was da an Informationen heraus kam, heute abend. Leider wird sich nichts daran ändern, dass alle Konfikte gerade auf dem Rücken des Vereins 1860 München und natürlich seinen Fans ausgetragen wird. Über einen Artikel in der Süddeutschen habe ich nun ein wenig ein Bild gewonnen, nachdem mir das Verhalten aller Beteiligten und auch die kurzfristige Satzungsänderung mehr als merkwürdig vorgekommen ist. Und ich stundenlang nichts gefunden habe.

Erstmal habe ich mich gefragt wem das alles nützt. Die Mannschaft steigt ab und fällt auseinander. Der Klub muss in die 3. Liga. Nun hätte der Investor die 3. Liga garantieren können. Ca. 11 Mio. € ist wahnsinnig viel Geld, aber es wäre möglich gewesen. Kam aber nicht. Alles was Isamik bisher in den Verein investiert hat (ich hab was gelesen von ca. 70 Mio. €) ist damit so ziemlich wertlos geworden. Und ein ernstgemeinter Neuaufbau ist in der 4. oder 5. Liga doch ungleich aufwändiger, als wenn man mit einer guten 3. Liga-Mannschaft startet. Irgendwie macht das was am Freitag passiert ist für keinen im und um den Verein irgendwie einen Sinn. Aber scheinbar gibt es doch eine Art Vorsatz.

Klar ist, es geht um die 50+1 - Regel. Ismaik ist diese Regelung mehr als jedem anderen Investor ein Dorn im Auge. Wenn sich etwas zuletzt gezeigt hat, dann das, dass er keinen Wert auf eine andere Meinung legt und dass er eben alleine entscheiden will. Ich versuch das mal so emotionslos wie möglich zu sehen. Er hat immerhin schon viel investiert. Es kam nichts außer Geldvernichtung dabei heraus. Er fühlt sich von Vereinsseite aus blockiert.

Gegenüber der Süddeutschen (also wenn der Artikel da voll zu nehmen ist), hat Ismaik geäußert, dass er am 2. Juli auf einer Mitgliederversammlung seine Macht ausbauen wolle. Es fiel hierbei auch der Name Red Bull, so zu sagen als Vorbild. Und es deutet darauf hin, dass Ismaik, so wie ich auch vermutet hatte, nun eine Chance auf Umgehung der 50+1 - Regelung sah. Das würde auch so ein Stück weit rational erklärbar machen, warum er den Klub abstürzen lies: Neuaufbau als 100% (oder zumindest Mehrheitseigner) Eigner und dann mit vollendeten Tatsachen wieder in den oberen Ligen ankommen.

Interessant ist nun das Verhalten des BFV (Bayrischer Fussballverband). Zum Einen machten sie zusammen mit den Vereinsvertretern von 1860 eine Pressekonferenz, was nun schon sehr ungewöhnlich ist. Zum Anderen gab es diese von Waldi98 verlinkte Satzungsänderung per Umlaufverfahren. Ich kannte den Begriff bisher nicht, und da ich selbst vor Kurzem bei meinem Verein (kein Sportverein) eine Satzungsänderung mitbegleiten konnte, hatte ich das als langwährende Verfahren im Kopf. Ein so besagtes Umlaufverfahren wird aber dann angewandt, wenn es schnell gehen muss und wenn es im Prinzip keinen großen Diskussionsbedarf gibt. Ganz klar, diese Ergänzungen der Satzung sind so etwas wie eine Lex Ismaik.

Ich habe gelesen, dass die Umsetzung von 50+1 im Prinzip vorher schon eine gewisse Gültigkeit hatte, aber dies war nicht explizit in der Satzung erwähnt, es war lediglich ein Verweis im Zulassungsvertrag zur entsprechenden Amateurliga (in diesem Fall die Regionalliga). Es bestand also die Gefahr, dass es etwas schwammig auszulegen war. Deshalb das schnelle Handeln.

Okay, so weit so spannend. Möglicherweise wird es aber noch toller. Oder anders gesagt, noch bitterer. Es greifen eben noch andere Richtlinien greifen. Vor allem muss ein Antrag für eine der Ligen gestellt werden. Dafür braucht 1860 aber einen eingetragenen Geschäftsführer. Eigentlich ist dieser Posten ja, wie man aus der Presse erfahren hat vakant. Wobei das nicht ganz stimmt. Noch immer ist Ayre dort eingetragen. Natürlich kann ein neuer Geschäftsführer aber vom Beirat gewählt werden. Nur hier hat weder die Kapitalgesellschaft für die Profiabteilung noch der Verein eine Mehrheit. Man kann also alles blockieren. Wie gesagt, Ayre kann solch einen Antrag natürlich stellen. Aber geschieht das nicht in einer gewissen Frist (wir wissen ja selbst, dass im Prinzip in den nächsten Wochen Spielpläne und Kader für die Ligen stehen müssen), dann kann ein Zustand eintreten, in dem die erste Mannschaft ohne Liga da steht. Da die Kapitalgesellschaft für die Profiabteilung (KGaA) hohe Schulden hat müsste sie sich einer Fortführungsprognose stellen. Der Name sagt schon das Wesentliche aus. Da die erste Mannschaft keine Liga hätte, würde es auch keine wirklichen Einnahmen geben können, welche in der Prognose positiv vermerkt werden könnten. Die Konsequenz müsste dann eine Insolvenz der KGaA sein. Zumindest theoretisch.

Und jetzt geht es noch weiter. Tritt der Zustand dann ein, dann kann der e. V. - der eingetragene Verein eine Mannschaft melden. Müsste allerdings dann wieder neu verhandeln, in welcher Liga man dann starten könnte. Das kann dank der Stärke der 2. Mannschaft (die selbst an die Tür zur 3. Liga klopfen könnte) tatsächlich die Regionalliga sein. Ich vermute mal, das ist das, was der Verein 1860 und der der Bayrische Fussballverband gerade anstreben.

Heißt aber auch nichts anderes, als dass der Verein eine Situation herbei führen kann, die über eine erhoffte Insolvenz der KGaA auch Ismaik aus dem Verein entfernt. Das ist sehr, sehr schmutzige Wäsche, die da gewaschen wird. Und ich fürchte, diese Logik hat auch den Hacken, dass Ismaik die KGaA am Leben halten kann, weil er ihr dann die Einnahmen stellen könnte.

Und war das für alle interessant, die sich so ein wenig für die Münchner Löwen interessieren und mitleiden. Kommt nun der Teil, der für den Fussball in ganz Deutschland relevant wird. Ismaik hat angekündigt, gegen die 50+1 - Regel zu klagen. In seiner Begründung vermutet er (naja, in dem Fall natürlich zu Recht), dass die Satzungsänderung gegen ihn direkt gerichtet ist und Verein wie auch BFV ihn loswerden wollen. Das kann nun sehr große Wellen schlagen. Ich hatte schon öfter gelesen, dass die 50+1 möglicherweise tatsächlich gegen geltendes EU-Recht verstößt. Je nachdem wie die Klage vorbereitet wird, könnte sie womöglich Erfolg haben. Aber da ich juristisch da vollkommener Laie bin, kann ich nur das aus den Artikeln wiedergeben.

So, jetzt wurde es ein wenig länger. Aber auch wenn ich Bayern-Fan bin, so tut es mir Leid, was mit dem Verein 1860 München gerade passiert. Freitag, der 02. Juni 2017 war ein ganz schwarzer Tag für den Münchner Fussball. Ich bin da auch noch ein wenig geschockt. Aber man sollte so schnell es geht wieder rational denken. Ich mag einfaches Schwarz-Weiß-Malen überhaupt nicht. Ich bin nun wirklich kein Fan von Ismaik und einem Teil der Personen, die nun durch ihn bei 1860 was zu sagen haben (wie z. B. Anthony Power, der wieder als Geschäftsführer eingesetzt werden soll). Aber den alleinigen schwarzen Peter nun bei ihm lassen, ist zu einfach und zu kurz gedacht. Chaos herrschte bei 1860 auch schon vor Ismaik.

Völlig befremdlich lese ich gerade in dutzenden Kommentaren, dass ein Karl-Heinz Wildmoser der beste Präsident aller Zeiten gewesen wäre. Das ist für mich Verklärung pur. Unter Wildmoser ging es bergauf, das ist richtig. Genauso wichtig war aber damals Trainer Lorant, der einige Jahre lang ein wirklich goldenes Händchen hatte. Das Stadion wurde dann das große Problem und auch die Entscheidung fiel durch Wildmoser. Aber selbst in dieser Hochphase war das Intrigieren im Verein durchaus üblich. Die Schieflage, die dann späer zum Einstieg Ismaik führte hat man auch ohne Investor hinbekommen.

Die Vorgehensweise von Verein im Zusammenspiel mit dem Bayrischen Fussballverein erscheint mir ebenso wie das Verhalten des Investors zuvor mit einem starken, starken Beigeschmack. Dabei ist es nichts anderes, als ein Machtkampf. Und nachdem der Investor bereits einen Absturz in Kauf nahm, spielt nun der Verein mit dieser Karte. Es sieht so aus, dass sich der e. V. in Kooperaton mit dem BFV abgesichert hat, aber prinzipiell ist bei einer insolventen KGaA erstmal gar nicht sicher, ob der Verein dann tatsächlich eine Regionalligamannschaft stellen kann.

Die Möglichkeit einer Einigung ist, denke ich, in keinster Weise mehr gegeben. irgendeine Seite wird schließlich die Oberhand behalten und die andere Seite wird wohl kaum ihr Rückgrat behalten können. Für mich ist die Situation so unklar, dass ich gar nicht weiß, ob ich dieser oder jender Seite Sympatie schenken kann. Am besten wäre wahrscheinlich, alle wären weg. ^^

Passend ist, dass in und um den Absturz der Löwen einigen Zeitungen und Fans ganz wichtig ist, ob man wieder ins Stadion an der Grünwalder Straße ziehen kann. Ein Stadion, dass für die großen Veranstaltungen ausgedient hat. An der Grünwalder Straße hätten diese "Fans", welche in der Relegation für 15 Minuten eine Spielunterbrechung provozierten, vermutlich eine Katastophe verursacht. Das sind in einer Zeit, in der erst mal geklärt werden muss, ob es überhaupt geregelt weitergehen kann, eine völlig unnötige Pseudo-Diskussionen.
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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von ccfcsvw » Sa 3. Jun 2017, 12:16

Leider drängt sich in der Tat der Eindruck auf, dass Ismaik die 3.Liga-Lizenz platzen lassen hat, um 1860 in eine Position zu bringen, in der er die Macht übernehmen kann. Sowohl sein Vergleich mit RB als auch die angekündigte Klage gegen 50+1 lassen da eigentlich kaum Zweifel. Der BFV und der Verein 1860 scheinen sich dagegen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wehren zu wollen und ziehen dabei offensichtlich an einem Strang.

Eine Klage gegen 50+1 wird sich wohl über Jahre hinziehen, denke ich. Vermutlich wird Ismaik die auch gar nicht direkt beim EuGH einreichen können, sondern erst mal bei irgendeinem bayrischen Verwaltungsgericht. Und dann wäre die Klage wohl auch erst mal gegen den BFV, nicht gegen DFB und DFL. Das wird auf jeden Fall nicht darüber entscheiden, in welcher Liga 1860 jetzt in der kommenden Saison antreten darf.

Was ich mich im Zusammenhang mit der RL-Lizenz frage: Müssen Reservemannschaften eigentlich keine Lizenzanträge stellen? Falls doch, müsste die zweite Mannschaft von 1860 doch einen entsprechenden Antrag gestellt haben, da sie ja in der RL spielten und ohne den Abstieg der ersten Mannschaft auch dort verblieben wären. Könnte 1860 dann nicht mit der Lizenz der zweiten Mannschaft weiter in der RL spielen, ohne einen neuen Lizenzantrag stellen zu müssen?
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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von Macaroli » So 4. Jun 2017, 23:01

ccfcsvw hat geschrieben:Was ich mich im Zusammenhang mit der RL-Lizenz frage: Müssen Reservemannschaften eigentlich keine Lizenzanträge stellen? Falls doch, müsste die zweite Mannschaft von 1860 doch einen entsprechenden Antrag gestellt haben, da sie ja in der RL spielten und ohne den Abstieg der ersten Mannschaft auch dort verblieben wären. Könnte 1860 dann nicht mit der Lizenz der zweiten Mannschaft weiter in der RL spielen, ohne einen neuen Lizenzantrag stellen zu müssen?
Ich bin da mit meinem Wissen auf dünnem Eis. Aber soweit ich das aus den Pressetexten der letzten Tage entnehmen konnte, müssen auch die zweiten Mannschaften Lizenzantröge stellen. Ich weiß nicht, ob man das bei 1860 München II. schon gemacht hat oder machen wollte. Jedenfalls standen sie in dem Moment, als die erste Mannschaft die Relegation versemmelt hat, als Absteiger fest. D. h. eine Lizenz für einen Absteiger gibt es natürlich nicht, die man übernehmen kann. Und das ist auch der Grund, warum eine Regionalliga-Aufstockung auf 19 Teams notwendig ist, wenn die 60er da einsteigen.

Währenddessen geht die Schlammschlacht weiter. Der neueste Ex-Präsident Cassalette hat nun in einem Interview den Verwaltungsrat scharf kritisiert. Und äußerte, dass dieses Gremium von Anfang an daran gearbeitet hat, den Investor heraus zu ekeln. Er spricht auch davon, dass im Zuge der Erfüllung der Lizenzierungskriterien der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Dr. Markus Drees, zu den geladenen Terminen nicht erschienen ist. Statt dessen besuchte dieser ein Fussballspiel in Österreich. Naja, das ist alles wie gesagt Schlammschlacht. Cassalette war bei 1860 eher Pro-Ismaik. Glaubt man das so, dann wirken die Aussagen vom Investor doch nicht mehr so unwahrscheinlich und daneben.

Also, wie oben von mir schon geschrieben. Eine Schwarz-Weiss-Linie zu ziehen und die 60-Welt in Gut und Böse einteilen, das geht nicht. Ich kann auch nur die Artikel lesen. Wer dann was sagt und wie der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen ist, das ist schwer zu beurteilen. Jedenfalls erscheint das auch in einer Lösungsfindung sehr schwer. Die übertrieben einfache Logik, für die Einen, lautet gerade: Wenn der Investor weg ist, kann es wieder normal weiter gehen. Nur ist meiner Meinung nach bei den Münchner Löwen so, das Normal nicht gleich Gut ist.

Es passt gerade alles so gut ins Bild. Vor der Geschäftsstelle stehen jubelnde Fans, als sie hörten, dass der Verein wohl in die Regionalliga muss. Einfach weil sie annehmen, dass dann Ismaik weg wäre. Nur hat der bereits bekundet bleiben zu wollen. Und des Weiteren, weil sie wieder hoffen ins Stadion an der Grünwalder Straße gehen zu dürfen. Ganz klar. Die Allianz-Arena in Liga 4 wäre ein Witz. Aber spätestens wenn es mal wieer in den Profifussball gehen soll, hat man das Problem erneut. Nur dann sind die Türen in die Allianz-Arena zu. Und die Alternativen? Fehlanzeige! Von einem neuen Stadion sollte man erstmal nicht träumen. Und das alte Stadion sollte keinen Profifussball mehr sehen.

Was natürlich jetzt auch noch droht ist eine Spaltung des Vereins und der Fans. Die Gräben sind so tief, dass auch das eine bedrohliche Situation für 1860 München werden könnte. Das haben all die Leut zu verantworten, welche die Gräben tieer graben. Natürlich ist der Investor da dabei. Aber auch von Vereinsseite wird dies gerade kräftig betrieben und das scheinbar mit Mithilfe des Bayrischen Fussballverbandes.

Bei all dem darf man nicht vergessen, dass der Regionalligastart alles andere als bereits eingetütet ist.
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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von ccfcsvw » So 4. Jun 2017, 23:22

Macaroli hat geschrieben:Ich bin da mit meinem Wissen auf dünnem Eis. Aber soweit ich das aus den Pressetexten der letzten Tage entnehmen konnte, müssen auch die zweiten Mannschaften Lizenzantröge stellen. Ich weiß nicht, ob man das bei 1860 München II. schon gemacht hat oder machen wollte.
Wenn zweite Mannschaften auch einen Lizenzantrag stellen müssen, müssten sie das längst getan haben. Normalerweise sind die Fristen zur Einreichung der Unterlagen doch schon einige Wochen vor Saisonende.

Noch mal zum Thema Grünwalder Straße: Ist das Stadion nicht erst vor ein paar Jahren auf einen drittligatauglichen Stand gebracht worden, für den Fall, dass die Zweite von 1860 oder von den Bayern aufsteigt? Wo hätten die sonst im Aufstiegsfall gespielt?
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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von Macaroli » Mo 5. Jun 2017, 08:28

ccfcsvw hat geschrieben:Wenn zweite Mannschaften auch einen Lizenzantrag stellen müssen, müssten sie das längst getan haben. Normalerweise sind die Fristen zur Einreichung der Unterlagen doch schon einige Wochen vor Saisonende.
Ja, wahrscheinlich wird das geschehen sein. Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass diese Lizenz durch den Abstieg (Zwangsabstieg der 2. Mannschaft) aber obsolet geworden ist. Und dadurch gibt es keine Lizenz, auf die man zurückgreifen kann.
ccfcsvw hat geschrieben:Noch mal zum Thema Grünwalder Straße: Ist das Stadion nicht erst vor ein paar Jahren auf einen drittligatauglichen Stand gebracht worden, für den Fall, dass die Zweite von 1860 oder von den Bayern aufsteigt? Wo hätten die sonst im Aufstiegsfall gespielt?
Ich hab nochmal nachgeschaut. Stimmt. Es hat ein Fassungsvermögen von 12.500 Plätzen. Und erfüllt die 3. Liga - Anforderungen. Aber damals wurde ein bundesligatauglicher Umbau abgelehnt. Die Sanierung, die es dann gab hat aus diesem Stadion dann eben dieses relativ "kleine" Stadion gemacht. Wenn man nicht für immer unten bleiben will, dann müssen andere Lösungen her.

Aber dieses paradigmenhafte, altbackene Denken, dass man nicht in das Stadion des FC Bayern geht (was ja mal auch ein Stück weit das eigene Stadion war) reiht sich ein in eine Reihe von anderen Denkweisen wie "Engländer werden in der Bundesliga nie Fuß fassen" oder "Südamerikaner holen wir nicht mehr" - ich mein, in welcher Zeit leben wir eigentlich? Das die Allianz-Arena keinen Sinn in der Regionalliga macht ist klar. Aber ich sehe selbst in dr 3. Liga das Grünwalder Stadion als schon zu klein an. Die über 60.000 Zuschauer in der Relegation haben gezeigt, was da eigentlich möglich gewesen wäre bei den Löwen. Und jetzt heißt es "back to the 80s", nur noch kleiner.
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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von Sokrates » Mo 5. Jun 2017, 12:42

Klaus hat geschrieben:[...]
Ich finde das sehr schade. Ich bin zwar kein 1860-Anhänger, hatte für den Verein aber immer eine gewisse Sympathie. Eigentlich weiß ich gar nicht worin diese begründet liegt. So ist es aber nunmal. Der ein oder andere Traditionsverein wird von der Bildfläche verschwinden, während neue Vereine den Grundstein einer möglicherweise lang anhaltenden Tradition gerade erst legen. Vielleicht wird Leipzig in einigen Jahrzehnten auf eine tolle Historie zurückblicken. Ein "Geschmäckle" bleibt aber, wenn man bedenkt wie Aufstieg von Leipzig und Niedergang von 1860 mit Investoren zusammenhängen.
DEN Zusammenhang muss du mir mal genauer erläutern... es passierte m.E. ehr zufällig nahezu zeitgleich, ja; aber ich kann keine Verbindung von RedBull zu Herrn Ismaik sehn!?

Auch, ob Letzterer 1860 hat absichtlich abstürzen lassen, um die Macht zu übernehmen, ist ... eher Verschörungstheorie (wenn es auch für Außenstehende naheliegend scheint). ABER wenn die 50+1-Regel im Amateurbereich nicht gilt, warum will er dann dagegen klagen? Vor welchem Gericht eigentlich, Amtsgericht München, EuGH oderf CAS!?
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Re: 3. Liga 2016/17

Beitrag von Patrick » Mo 5. Jun 2017, 14:23

Sokrates hat geschrieben:
Klaus hat geschrieben:[...]
ABER wenn die 50+1-Regel im Amateurbereich nicht gilt, warum will er dann dagegen klagen? Vor welchem Gericht eigentlich, Amtsgericht München, EuGH oderf CAS!?
Naja dank dem Bayrischen Fussball Verband gibt es sie jetzt doch im Amateurbereich ... Und ganz ehrlich inzwischne hoffe ich das er dagegen klagt, und das ding fällt, egal vor welchem gericht das dann landet (landen muss). Investoren können funktionieren wenn das Präsidium mithilft/mitmacht und das Geld sinnvoll investiert wird, gibt ja genug Beispiele wie das erfolgreich ablaufen kann entweder als stiller Investor wie Kühne oder halt mehr Zielgerichtet wie Hoffenheim oder Paderborn (wobei das ja jetzt auch wieder in die Hose ging)
Red Bull ist ne andere Hausnummer weil hier ein Konzern als Investor dasteht und keine Person, und das wohl mehr Marketing Projekt ist.

Ismaik hätte jederzeit die Leine ziehen können, und sich nen anderen Verein suchen können aber iwas muss er ja an den Löwen finden das er trotzdem dem ganzen Scheiß was da passiert immernoch bleiben will.

Und das die Löwen auch vorher nicht sinnvoll und logisch gearbeitet haben ist ja auch bekannt...

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